Als wir uns entschieden hatten, einen Golden bei uns aufzunehmen, begann eine längere Suche – die uns über Umwege zum Glück zum ÖRC und zu Verena geführt hat. Als sie ihren ersten Wurf erwartete, waren wir sehr froh, eine Hündin aus diesem Wurf anvertraut zu bekommen. Ich kann mich genau erinnern, dass wir Janis am 16.4. 1997 bei Verena, die damals noch in Pöls bei Judenburg gewohnt hat, abgeholt hatten. Wir haben dem Tag entgegengefiebert – besonders ich ;-) Eigentlich wollte ich ja ursprünglich eher einen mittelgoldenen Golden – aber es war ein cremefarbener Wurf und da alles andere für mich gepasst hat, haben wir unseren kleinen Eisbären sofort in’s Herz geschlossen. Schnell ist Janis herangewachsen und hat uns gezeigt, dass auch ein Golden ganz schön Temperament haben kann. Oft sind wir mit ihr zum Training zum Packer Staussee gefahren und haben auch Trainingswochenenden in Ungarn und im Burgenland absolviert.
Natürlich haben wir dann auch dem Röntgen entgegengezittert – zum Glück war Janis gesund und somit konnten wir von einem Wurf mit ihr zu träumen beginnen. Bis dahin hat’s berufsbedingt aber dann noch etwas gedauert. Außerdem sollten vorher auch noch unsere Kinder Simon und Elena geboren werden. Als Elena drei Wochen alt war, kamen Janis’ erste Welpen zur Welt – Papa war Donald (Vet.Ch. Karvin Spumante), der nun auch schon im Hundehimmel ist. 2 weitere Würfe sollten folgen und wir haben dadurch viele neue Freunde und Erfahrungen gewonnen.
Janis und ihr B-Wurf.
Mit Janis sind wir in die Retrieverwelt eingetaucht und wir haben ihr viele schöne Erlebnisse zu verdanken. Optisch war sie eine Spätentwicklerin – wir haben mit ihr insg. 14 Ausstellungen besucht – mit Erreichung des Titels „Veteranenchampions“ hat sie sich vom Showring verabschiedet. Sie hat dann 2006 auch noch den 2. Platz in der Veteranenklasse des ÖRC-Ausstellungscups gemacht.
Mit 9 Jahren hat sie dann noch den Workingtest E am Ödensee bestanden – sie hat immer gerne apportiert, wollte aber dabei ihren eigenen Kopf durchsetzen ;-) Und natürlich haben wir bei ihrem Aufbau so einige Fehler gemacht.
Auch Wild hat sie sofort angenommen - ihren ersten Hasen hat sie erst im Alter von fast 11 Jahren vor die Schnauze bekommen.
2008 hat man schon gemerkt, dass Janis kein ganz junger Hund mehr ist (obwohl sie manchmal von Spaziergängern dafür gehalten wurde „maximal 3 Jahre“… ;-) ) Trotzdem hatte sie noch Freude mit den Dummies, wenn wir wandern gegangen sind (ihre letzte Wanderung im Herbst 2008 hat 5 h gedauert und sie war mit Energie dabei) oder wenn wir zum See gefahren sind. Es ist herrlich mit einem älteren Hund – man braucht nicht mehr viele Worte und es läuft alles sehr harmonisch ab. Wir waren auch bei der Geburtstagsfeier vom H²-Wurf von Verena – natürlich wegen Ally. Da hat Janis ihre Halbschwester Maggie (B-Wurf) getroffen.
Janis und Maggie
Einige Tage davor ist uns eine ca. 2€-große Hautveränderung aufgefallen, die sie seitlich am Bauch hatte. Also haben wir uns entschlossen, diese Stelle operieren zu lassen. Die Biopsie hatte leider ergeben, dass es sich dabei um ein Plattenepithelkarzinom gehandelt hat – bösartig. Ca. 6 Wochen danach kam es wieder und wir haben uns erneut zur Operation entschieden. Janis hatte keine Einschränkungen und hat zum Glück weiter ihr Leben genießen können. Wir waren aber schon darauf vorbereitet, dass sie nicht wie ihre Mama Gina 14 Jahre alt werden würde.
Dass es dann aber so schnell gehen würde…
Am Christtag wollten wir nachmittags nach dem Schneeschaufeln noch eine Runde mit den Hunden gehen – Janis hat das immer Spaß gemacht, den Schnee aus der Luft zu fangen und war wieder jung. Dann gingen wir los – aber kaum waren wir aus der Siedlung draußen, brach Janis plötzlich zusammen. Zuerst dachte ich schon, ich finde gar keinen Puls und war dementsprechend geschockt. Dann krampfte sie kurz und war wieder da – aber eben nicht ganz. Wir haben sie dann schnell in’s Haus getragen – da sie Bauchkrämpfe hatte, haben wir sofort meine Schwester Petra angerufen, die zum Glück Tierärztin ist. Sie ist so schnell sie konnte gekommen und hat versucht, etwas gegen die Krämpfe zu machen und hat ihr die Schmerzen genommen. Sie hat uns aber auch darauf vorbereitet, dass es nicht gut ausschaut. Und sie sollte leider Recht behalten – Janis ist dann in der Nacht vom Christtag auf Stefanietag um 0.30 Uhr verstorben. Wir waren bei ihr und haben ihr so gut wir konnten geholfen. Für die ganze Familie war es eine sehr schwere Zeit und die Tränen sind oft geflossen. Gerade die Kinder kannten ihr Leben nur mit Janis – Simon hat es sich besonders zu Herzen genommen.
Aber nun ist Janis bei ihrem Papa Dusty, bei ihrer Mama Gina, ihren beiden Brüdern Mercy und Archie, bei ihrer Tochter Summer und ihrem Sohn Buddy – ich hoffe, sie haben miteinander viel Spaß.
Wir sind froh, dass wir sie bei uns haben durften und dass sie bis auf ihre letzten Stunden ihr Leben genießen konnte und nicht zu lange leiden musste. Im Februar wäre sie 12 Jahre alt geworden.
Ich möchte mich auch bei allen bedanken, die uns liebe Mails oder SMS geschickt haben oder angerufen haben. Danke auch an Clari (Gestaltung) und Sabrina (Foto) für das schöne Andenken an Janis
Danke Verena, dass Du uns diese tolle Hündin anvertraut hast!
Janis war eine Hündin mit viel Persönlichkeit und hoher Intelligenz. Sie hat eine sehr starke Bindung zu uns und würde für ihre Familie alles tun. Sie war recht wasserverrückt und wenn sie merkte dass wir zum See fahren, begann sie im Auto schon zu zittern vor lauter Vorfreude. Apropos Auto: In unserem alten Auto (Chrysler Voyager) hatte sie ihrer Meinung nach hinten zu viel Platz und sie wollte eine sicherere Kurvenlage haben. Also ist sie selbst draufgekommen, dass sie besser sitzt, wenn sie sich anschnallt - und so ist sie immer in einen der Gurte (die von der herausgenommenen 2. Rückbank noch vorhanden waren) geschlüpft. Schlaues Mädel! Bei der Feuerwehrsirene heulte sie wie ein Wolf.
Näheres über Janis' Kinder ist unter WÜRFE nachzulesen.