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Warum mit ÖRC-Papieren?

 

 

 

June und ihr erster Wurf

 

Warum sollte man sich wirklich für einen Hund aus ÖRC/ÖKV/FCI-Zucht entscheiden?

Viele fragen sich vielleicht, warum es innerhalb der Rasse doch Preisunterschiede gibt. Auf diversen Verkaufsplattformen findet man immer wieder auch Welpen, die nicht einmal die Hälfte kosten. Deshalb möchte ich hier kurz erklären, wo die Unterschiede liegen.

Der Aufwand der Zucht: Wer sich einen Rassehund zulegen möchte, sollte genau schauen wo er diesen erwirbt und was dieser ihm "wert" ist. Der durchschnittliche Preis für einen reinrassigen Golden Retriever Welpen mit ÖRC/ÖKV/FCI-A-Papieren liegt zwischen 1.200,- und 1.500,- Euro - bei den anderen Retrieverrassen dürfte es nicht viel anders sein.
Welche Leistungen erbringt der Züchter/die Züchterin dafür?

Die Vorbereitung einer Hündin/eines Rüden für die Zucht: Vom Zeitpunkt der Geburt bis zur evtl. Zuchtzulasssung des Hundes können mehrere Jahre vergehen. Diverse Prüfungen, diverse Ausstellungen, diverse ärztliche Termine sind nötig. In unserem Fall Röntgen von Hüften, Ellbogen und Schultern. Freiwillig lassen wir unsere Zuchthündinnen auch von einem Herzspezialisten untersuchen. Zusätzlich sind jährliche Augenuntersuchungen notwendig. Nun sind auch immer mehr Gentests verfügbar, die wir je nach Einschätzung der Sinnhaftigkeit gerne machen lassen. Wir wollen nicht "nur" den Wesenstest mit unseren Hunden machen, sondern darüberhinausgehende Prüfungen absolvieren. Das ist in jedem Fall die Begleithundeprüfung, aber später auch die Retrieverbasisprüfung (RBP), die Gehorsams- und Apportierprüfung (GAP) und im Idealfall auch den einen oder anderen Workingtest. Dafür muss man natürlich regelmäßig trainieren, was wir gerne tun - aber auch mit Kosten verbunden ist. Wir sind auch immer wieder auf Ausstellungen zu sehen - schließlich gehört das auch dazu. Und die Ausstattung wie Wurfkiste, Welpenauslauf, Spielzeug, etc., etc. muss natürlich auch da sein.

Heutzutage geht natürlich nichts mehr ohne eine gut gewartete Homepage und auch ein Facebook-Auftritt kann ganz schön viel Zeitaufwand bedeuten.

Auflagen/Kontrollen durch den Verband: Ein Vertreter des Zuchtwartes oder manchmal die Zuchtwartin selbst besucht vor Abgabe der Welpen der Wurf - jeder Welpe und die Mutter werden genau begutachtet. Der Zustand der Mutterhündin sowie Gewicht und Wesen der Welpen werden kontrolliert. Es wird überprüft, was alles mit den Welpen unternommen wurde, was sie gefüttert bekommen und wann sie z.B. entwurmt wurden. Impfpässe und der Chip werden ebenso angeschaut. Auch sind die Ahnentafeln, Chip, Impfpässe etc. mit Kosten für den Züchter verbunden.

Deckakt und Trächtigkeit: Wenn wir uns für einen Deckrüden entscheiden, möchte ich ihn schon lange vor der entscheidenen Läufigkeit der Hündin kennenlernen. Nur, wenn ich von guten und vertrauenswürdigen ZüchterkollegInnen den Rüden empfohlen bekomme, könnte ich mir da eine Ausnahme vorstellen. Auch auf Ausstellungen und Prüfungen sind natürlich die Augen offen, um den "richtigen" Rüden zu entdecken. Natürlich gehören dann umfangreiche Recherchern dazu - was hat er bisher vererbt, was weiß man über dessen Eltern und Geschwister - gibt es wohl keine zu nahen Verwandten usw. Sobald die Hündin läufig ist (und da darf man den 1. Tag ja nicht verpassen ;-)), beginnt die Deckvorbereitung: Mehrmals muss man einen Spezialisten aufsuchen (da pendeln wir entweder nach Klagenfurt oder nach Graz), um den Deckzeitpunkt festzustellen. Dazu gehören Abstriche und auch mehrere Bluttests, um den Progesteronwert zu bestimmen. Der richtige Zeitpunkt ist nicht immer gerade dann, wenn man Zeit hat - oftmals muss man natürlich Urlaub nehmen, da der Rüde so gut wie nie um's Eck wohnt. Wir waren für den richtigen Rüden schon in Deutschland, der Schweiz, in Kroatien sowie in Italien. Mindestens 2-3 Tage muss man da schon einrechnen - manchmal auch mehr, wenn die Hündin noch nicht ganz so weit ist. Der Deckakt selbst ist natürlich auch nicht umsonst - und sollte an mind. 2 Tagen hintereinander möglich sein.

Während der Trächtigkeit steht die Hündin unter ständiger Beobachtung. Es gibt eine Vielzahl von Komplikationen, die einen Tierarzt-Einsatz erfordern kann. Nicht selten darf der Züchter hohe Rechnungen begleichen, bevor er überhaupt den ersten Welpen in den Händen hält. Und wieviel Welpen auf die Welt kommen - darauf hat man ja eh keinen Einfluss.
Aber es ist natürlich auch total schön, in dieser Zeit seine Hündin begleiten zu können. Sie wird anschmiegsamer und natürlich schön langsam runder.

Die Geburt: Die Tage vor der Geburt sind für mitfühlende Hundezüchter eine Zitterpartie. Durchwachte Nächte gehören dazu. Der große Tag hält sich nur in den seltensten Fällen an menschliche Voraussagen und tierärztliche Berechnungen. Bei der Geburt können Komplikationen auftreten. Vielleicht muss man sogar mitten in der Nacht in die nächste Tierklinik fahren und einen Kaiserschnitt vornehmen lassen. Die Vielzahl möglicher Schwierigkeiten soll nicht weiter aufgeführt werden, aber es sind sehr viele…denn man liebt seine Hündin sehr!
Zum Glück hatten wir bei uns bisher erst einmal einen Kaiserschnitt - aber jede Geburt ist (wie beim Menschen) anders und wir haben es mit Lebewesen zu tun. Wenn alles gut geht, ist die Geburt was wunderbares!

Die Welpen sind da: Sind die Welpen endlich da, kommt auf den Züchter eine Menge Arbeit zu. Tierarztbesuche, Routine-Checks, Krallenpflege, Entwurmungen, die ersten Impfungen und die Gewöhnung an Feucht- oder Trockenfutter gehören zum kostenintensiven Standardprogramm. Plötzliche Erkrankungen und Unfälle können den Stand der Ausgaben in atemberaubende Höhen schnellen lassen. Die Aufzucht eines Wurfes ist ohnehin schon teuer. Treten unerwartete Komplikationen auf, kann man als Züchter froh sein, wenn man nach dem Verkauf der Welpen seine Unkosten beglichen hat. Der persönliche Einsatz zu allen erdenklichen Tages- und Nachtzeiten ist dabei nicht eingerechnet. In der Zeit kommt natürlich oftmals auch die Familie zu kurz - aber zum Glück haben wir hier im Notfall auch einen Pizzadienst. Dafür bekommt die Waschmaschine besonders viel Arbeit...
Die zahlreichen Besuche der WelpeninteressentInnen, WelpenkäuferInnen, ZüchterkollegInnen, FreundInnen und Bekannten sind wunderbar - aber natürlich ein nicht zu vernachlässigter Zeitfaktor. Bei uns darf Besuch schon ab der 2. Woche kommen - aber da die Welpen noch nicht anfassen. 

Vor- und Kaufvertrag sind selbstverständlich - aber auch eine Liste der WelpenkäuferInnen, eine Kopie des Wurfabnahmeprotokolls, ein Welpenleitfaden, Kopien der zuchtrelevanten Dokumente der Elterntiere, ein Welpendummy, Pfeife und so manches andere - bekommen die Welpen mit auf ihren Weg.

Nach der Abgabe: Auch nach der Abgabe sind wir natürlich für unsere WelpenkäuferInnen da - gerade im ersten Jahr treten trotz einer Welpenmappe mit Welpenleitfaden immer wieder Fragen oder Probleme auf, bei denen wir gerne helfen. Auch das Trimmen der Goldens gehört da natürlich dazu. Gemeinsam machen wir auch Ringtraining bzw. geben den einen oder anderen Erziehungstipp. Über Fotos bzw. auch Wiedersehen freue ich mich immer!
Sollte ein Hund aus unserer Zucht aus irgendeinem Grund seinen Platz verlieren, möchten wir ihn zuerst angeboten bekommen und je nachdem auch in seine weitere Vermittlung involviert sein. Nie soll ein Hund aus unserer Zucht im Tierheim oder bei uns nicht bekannten Menschen landen.

Ganz anders läuft das bei unseriösen Züchtern bzw. Vermehrern ab:
Schon einm
al in den Kleinanzeigen-Rubriken der Zeitungen oder Internet gestöbert? Dann weiß man, dass es viele Anbieter gibt, die angebliche Rassehunde zu wahren Schleuderpreisen feilhalten. Ein “Westie” für 125,- Euro und einen Golden Retriever für 325,- Euro. Wie kommt es, dass Rassehunde zu diesem Preis abgegeben werden können? Und natürlich behaupten alle "irgendeinem" Verband anzugehören. In der Regel verfügt keines der angebotenen Tiere über Papiere eines anerkannten Verbandes. Oft stammen die Hunde aus den Zwingern skrupelloser Hinterhof-Vermehrer, die keinerlei Rücksicht auf wichtige züchterische Aspekte wie Gesundheit und Wesensfestigkeit legen. Nicht selten kommt es vor, dass die Hundewelpen bereits krank sind, wenn sie den Besitzer wechseln. Auch die stetig zunehmende Anzahl illegaler Ost-Importe trägt dazu bei, dass immer mehr Hundewelpen zu wahren Dumping-Preisen abgegeben werden.

Papiere sind nicht dazu da, damit man mit seinem Rassehund angeben kann. Sie sollten sicherstellen, dass ein kontrollierender Verband dahintersteht und Zuchtbestimmungen eingehalten wurden. Der Verband bestätigt, das alles seine Richtigkeit hatte - was auch auf die Ahnen und deren Gesundheitsergebnisse zutreffen sollte. Es gibt mittlerweile leider immer wieder neue Vereine und Verbände - da kann man leicht den Überblick verlieren. Daher ist man meiner Meinung nach nur bei einem FCI-Mitglied auf der sicheren Seite (ÖKV, VDH oder SKG). Der Österreichische Retrieverclub ist Mitglied vom ÖKV und somit von der FCI. Den einzelnen Züchter muss man sich natürlich trotzdem gut anschauen.

Aber es gibt auch ein Dazwischen sozusagen:
Im Internet findet man eine Fülle an Informationen und Angeboten. Zahlreiche geschickt gemacht Homepages sollen einem den Eindruck von Zuverlässigkeit und Seriösität vermitteln. Wie soll man sich da als Hundeneuling auskennen!?