Nützliches
Alice und ihre Tasche vom Franziskusttierheim
Erziehung
und Prägung:
Goldens
aus Showlinien sind relativ große Hunde (Hündinnen haben so ca. 30 kg, Rüden bis zu 45 kg)
und sind auch dementsprechend kräftig. Sobald ein Welpen auf seinen Namen hört,
sollte man daher mit der Erziehung beginnen - nicht erst, wenn der Junghund
schon 6 Monate oder älter ist. Gerade was ein Welpen bis zur ca. 16. Woche
durch positive Motivation lernt, prägt sich bei ihm besonders stark ein. Sei es
Sozialkontakte, gute und schlechte Erfahrungen und eben auch die Erziehung.
Bitte keine Kettenwürger in diesem zarten Alter - hat ein Retriever eigentlich
sowieso nicht nötig!
Wir prägen
z.B. die Welpen schon bei der Fütterung an den Doppelpfiff für
"Komm" mit der Hundepfeife. So ist der Pfiff positiv eingeprägt und
der spätere Besitzer hat es mit der Erziehung hoffentlich schon ein bisserl
leichter.
Der Golden
Retriever wurde ursprünglich zum Apportieren von kaltem oder angeschossenem
Wild (vor allem Enten und Hasen) gezüchtet. Dafür ist Weichmäuligkeit
erforderlich, damit das Wild nicht zerstört zurückgebracht wird.
Diese Weichmäuligkeit ist etwas sehr angenehmes, deshalb soll sie durch wilde Zerr- und Reißspiele nicht gestört werden. Auch Bringhölzer werden von Retrieverleuten eher abgelehnt - für den Retriever sind Dummies (mit schwimmfähigem Granulat gefüllte Leinensäcke) besser geeignet. Ein Welpen wird versuchen, möglichst alles herumzutragen - auch Gegenstände, die man eigentlich nicht für den kleinen Liebling gedacht hat. Wenn man später mit dem Hund retrievergerecht arbeiten will, sollte man den Kleinen dafür nicht bestrafen sondern einfach kommentarlos den zu "rettenden" Gegenstand abnehmen und durch ein Hundespielzeug oder Leckerli ersetzen.
Ernährung:
Dazu gibt es
viele verschiedene Einstellungen. Ich halte nicht allzuviel davon,
heranwachsende Hunde ausschließlich zu barfen (Rohfütterung). Da ist nämlich eine
ausgewogene Nahrungszusammenstellung besonders wichtig - und dafür muß man sich
als Welpenbesitzer wirklich fundiert auseinandersetzen. Trotzdem gibt es bei uns
natürlich auch immer wieder Rohfütterung. Ab dem 3.-4. Lebensmonat gebe ich Caniviton
zum Futter dazu - fördert eine gesunde Gelenks- und Knochenentwicklung.
Ansonsten sollte man - wenn man Trockenfutter füttert - keinen (wie früher üblich)
Futterkalk oder so dazugeben. Damit kann man eher Schaden anrichten. Ganz
wichtig ist es, darauf zu achten, dass der Welpe und Junghund nicht zu dick
wird. Kann sich während des Wachstums fatal auswirken. Schneller Wachstum ist für
große Hunderassen nicht gut und die Endgröße ist genetisch vorgegeben. Aber
es ist besser, wenn der Hund diese Endgröße langsamer erreicht. Ich empfehle für
Welpen ab 8 Wochen ein Futter, das höchstens ca. 25% Eiweiß und 14% Fett hat.
Viele Welpenfutter haben erheblich mehr und da muß man gut aufpassen, dass man
davon eben nicht zu viel erwischt.
Aber egal, für
welches Futter man sich entscheidet - man muß individuell herausfinden, welche
Menge für den eigenen Hund die beste ist. Manchmal sind die Angaben auf den
Trockenfuttersäcken zu hoch angegeben.
Fast jeder
Junghund macht im Wachstum einmal eine Phase durch, wo er auf einmal das
Trockenfutter nicht mehr so mag. Man kann es vielleicht dann kurz mit einem Esslöffel
Dosenfutter aufbessern (nicht mehr) - verschiedene Trockenfuttersorten
ausprobieren bringt meist nicht viel. Und auf einmal - beim nächsten
Wachstumsschub - frisst er auf einmal wieder gerne sein Trockenfutter (auch ohne
Dosenfutter). Klar - Dosenfutter fressen sie besonders gerne - aber ausschließlich
das oftmals in Kombination mit Flocken ist nicht gut für die Zähne und meist ist auch zu viel Eiweiß
drinnen. Auch vom Alumüll her auf Dauer keine gute Lösung.
Wenn man Erfahrung hat, spricht nichts gegen Barfen - aber ich würde es
meinen WelpenkäuferInnen nicht vorgeben wollen. Zu groß ist in meinen Augen die
Gefahr, das etwas falsch gemacht wird - und man muss Barfen mögen und sich eben
auch intensiv damit auseinandersetzen.